F r e i g e r i c h t. Vor kurzem besichtigten die Freigerichter Jusos gemeinsam mit der Jugendreferentin der Gemeinde, Simone Pletka die derzeit bestehenden Jugendräume in Somborn, Horbach, Bernbach und Altenmittlau. „Gerade im Hinblick auf die Diskussion der möglichen Schließung der Jugendräume zu Gunsten eines Jugendzentrums, wollten wir uns Informationen über Nutzung und Zustand der Jugendräume aus erster Hand einholen“, erklären die beiden Juso-Sprecher Marius Höfler und Sascha Heising die Beweggründe für die angefragte Besichtigung. Damit sind die Jusos erneut die erste politische Gruppierung die sich nach der Wahl mit dem Thema Jugendräume ernsthaft auseinandersetzt.
Die Teilnehmer der Begehung (von links nach rechts): Katja Viel, Sascha Heising (Juso Sprecher), Susanne Wagner, Simone Pletka (Jugendreferentin), Andreas Schneider, Jens-Peter Reusswig und Marius Höfler (Juso Sprecher)
Gestartet wurde die Besichtigung im Jugendraum Horbach, der sich alles in allem in einem recht guten Zustand zeigte. Auch kritische Themen sprachen die Jusos an. So wurde unter anderem der exzessive Alkoholkonsum mancher Jugendlicher diskutiert. Schnell waren sich alle Anwesenden einig, dass gegen einen maßvollen Alkoholkonsum im Rahmen des Jugendschutzgesetzes nichts einzuwenden sei. "Ein Jugendraum darf aber nicht zur Kneipe mit dem Ausschank von hochprozentigem alkoholischen Getränken umfunktioniert werden", erklären die Juso Sprecher. Die Jusos wollen sich vor allem für ein kulturelles Programm stark machen. Durch die Diskussion wurde auch das Gerücht eines generellen Alkoholverbots in den Jugendräumen widerlegt. So problembehaftet der Alkoholkonsum bei jungen Menschen auch sein mag, verlagere ein generelles Alkoholverbot in den Jugendräumen, den Konsum ins Verborgene.
Erfreut zeigten sich die Jusos darüber, dass sich in allen bestehenden Jugendräumen eine aktive Jugendgruppe etabliert hat. Dass die Jugendlichen viel Eigeninitiative ergreifen beweisen die aktuellen Renovierungen, wie zum Beispiel in Altenmittlau. Ein für die Jusos bisher unbekanntes Problem stellt die Ausrüstung der Jugendräume mit Mobiliar dar, da oftmals ausgerechnet die Transportkosten das Budget sprengen.
Auch das für einige Jugendliche bestehende Problem eine geeignete Lokalität für eine Geburtstagsfeier zu finden wurde angesprochen. Die Jugendreferentin erläuterte dazu, dass aufgrund infrastruktureller Mängel solche Feiern auch weiterhin nicht möglich sein werden. Ein Wehrmutstropfen bleibt Neuses, wo die Einrichtung eines Jugendraumes nicht nur an finanziellen Hürden, sondern auch an dem Widerstand mancher Bürgerinnen und Bürgere scheiterte. Aus den Schilderungen der Jugendreferentin drängte sich den Jusos der Eindruck auf, dass die Jugendräume nur solange geduldet werden, bis sie nicht auffällig werden. Nur ein Erdulden sehen die Jusos aber als große Gefahr für den sozialen Frieden. Einem Jugendzentrum stehen die Jusos eher skeptisch gegenüber, zumal die Finanzierung eines unabdingbaren Neubaus in den Sternen steht.
Als Fazit ziehen die Jusos, dass die Jugendräume in einem annehmbaren Zustand sind, aber noch viel Arbeit in die Verbesserung der Kommunikation der Generationen investiert werden muss. Auch benötigt die Jugendreferentin weitere Unterstützung bei der Ausgestaltung weiterer kultureller Angebote.
