Jusos stehen Bagatellkündigungen sehr kritisch gegenüber.
F r e i g e r i c h t. Die Jusos reagieren mit großer Kritik auf die Vorfälle, bei denen gestandene Mitarbeiter wegen Kleinigkeiten sofort entlassen werden. In den Medien lässt sich eine ganze Reihe zurückverfolgen, ob von der Kassiererin, die wegen weniger Cent von Pfandcoupons, oder dem Entsorgungstechniker der ein Kinderbett vom Sperrmüll genommen hat. Auch eine entwendete Frikadelle vom Buffet diente als Kündigungsgrund. Dass die Arbeitgeber vom arbeitsrechtlichen Mittel der Abmahnung viel zu wenig Gebrauch machen, stößt bei den Jusos auf großes Unverständnis.
Die Jusos sehen Bagatellkündigungen im Kern zwar kritisch, akzeptieren aber die Rechtsprechung. Dennoch, so die Jusos erleben wir „das Ende der Verhältnismäßigkeit“. Aus Sicht der Jusos wird das Ungerechtigsgefühl in der Bevölkerung nur noch gesteigert und nicht nur Bildung sondern auch die Fairness am Arbeitsplatz wird zu einer Sache des Geldbeutels. Die Jusos begründen die mangelnde Gerechtigkeit in den ausbleibenden Fällen von Bagatellkündigungen für Vorsitzende und Personen in leitenden Funktionen. „Bislang ist nicht bekannt, dass ein Chef die Koffer packen musste, weil er drei Büroklammern eingesteckt hat“, echauffiert sich der Juso Andreas Schneider.
Für die Jusos wird mit den Fällen auch klar, wie wichtig ein sattelfester gesetzlicher Kündigungsschutz ist. „Ohne gesetzlichen Rahmen werden die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zum Spielball der Wirtschaft“, erklären die Jusos abschließend. Juso-Pressearbeit.